Ein Gastbeitrag von Mareike Franke. Mein Name ist Mareike Franke und ich möchte Sie heute mitnehmen in die Welt meiner Siebdrucke. Seitdem sich für mich 2012 die Möglichkeit ergeben hat, eine eigene Manufaktur in einer passenden Werkstatt zu führen, produziere ich unter dem Label meerspurig feine, schön verpackte Seifen und bedrucke hochwertige Materialien mit Siebdruck. Mir ist es wichtig, dass die Materialien, die ich veredle, nachhaltig und fair produziert, praktisch und robust sind.
meerspurig: Alles begann mit einem Kurs in Siebdruck
Ich bin in Nordfriesland aufgewachsen, war für ein paar Jahre mal weg und lebe seit 2009 wieder im Land zwischen den Meeren mit meiner kleinen Belegschaft (4 Kinder und mein Mann).
Wie ich zum Siebdruck gekommen bin, kann ich gar nicht mehr genau sagen. 2013 belegte ich mit einer Freundin einen Siebdruck-Kurs und dann stand irgendwann ein sehr großer Belichtungstisch bei uns in der Garage.
An dem habe ich fast 2 Jahre lang herum probiert, bis ich alles bedrucken konnte, was zu bedrucken ging und anfing, Siebdrucke in höherer Stückzahl zu produzieren.
Ein Sieb zum Drucken herzustellen ist gar nicht so einfach, es sind viele Faktoren zu beachten. Als erstes wird das Motiv hergestellt. Es muss durchgängig schwarz sein, also ohne Graustufen. Das Motiv kann direkt auf eine spezielle Folie mit einem schwarzen Folienstift gezeichnet werden. Oder ein Motiv wird mit einem Drucker direkt auf die Folie schwarz ausgedruckt.
Inspiration durch Kinderbücher, Fotos oder alte Tapeten
Meine Motive finde ich im Internet, auf alten Tapeten hinter der Heizung, in Kinderbüchern, auf Fotos, die ich in Halbtonraster konvertiere oder ich zeichne einfach selber auf eine Folie. Wenn Sie das erste Mal mit Siebdruck gedruckt haben, werden Sie nur noch überall mögliche Motive für Siebdruck sehen.
Das Sieb besteht aus einem Holz oder Metallrahmen und ist mit einem durchgängigen Stoff bezogen. Es wurde vorher mit Hilfe einer Beschichtungsrinne mit einer Emulsion beschichtet.
Dabei muss beachtet werden, dass der Raum nicht feucht ist und dass eine Gelblampe als Lichtquelle dient. Normales Licht würde das Sieb mit der Emulsion vorzeitig belichten und es könnte nicht mehr zum Belichten genutzt werden.
Die Emulsion benötigt danach einige Stunden zum Trocknen. Dann geht es ans Belichten. Hier sollte die Folie mit dem Motiv ganz plan auf dem Sieb liegen, so dass kein Licht zwischen Folie und Sieb gelangt. Zum Belichten eignet sich beispielsweise auch eine einfache Baulampe aus dem Baumarkt. Die Belichtungszeit kann variieren, das sollte vorher getestet werden. Einige Minuten dauert dieser Prozess an.
Mit Siebdruck vielfältige Variationen schaffen
Nach dem Belichten wird das Sieb mit einem Hochdruckreiniger ausgewaschen. Immer wieder spannend, weil es manchmal nicht gleich beim ersten Mal klappt. Passiert mir heute auch noch ab und zu…Dann wird das Sieb nochmal einige Minuten nachbelichtet, damit die Emulsion richtig fest ist und nicht beim Farbenauswaschen nach den Druckvorgängen abgespült wird.
Auf dem Sieb befindet sich das Motiv als Negativ.
Nun kann endlich gedruckt werden. Bedrucken lässt sich eigentlich alles. Wichtig ist, darauf zu achten, dass der Untergrund möglichst glatt ist. Verwenden sollte man am besten wasserbasierte Farbe, diese ist umweltschonender und kann ohne Zusätze mit Wasser vom Sieb abgespült werden. Auch Plastisolfarbe eignet sich – diese muss allerdings mit einer Lösung vom Sieb entfernt werden. Für Papier, Metall, Keramik, etc. werden spezielle Farben benötigt.
Gedruckt wird mit einem Rakel, das ist ein Griff mit einer Gummilippe. Mit diesem Rakel wird die Farbe durch das Sieb gepresst.
Wer mag, kann unkompliziert mit Siebdruck anfangen
Wenn ich drucke, bin ich eigentlich immer im Rausch und bedrucke erstmal alles, was in meiner Nähe liegt. Vor allem liebe ich Neonfarben, da wird das Dalapferd zu Weihnachten auch mal in neonrot gedruckt.
Textilien müssen nach dem Trocknen mit Hitze fixiert werden, damit die Farbe beim Waschen nicht rausgewaschen wird. Ich fixiere sie mit einer Transferpresse mit ca. 160° Grad. Wenn Sie keine Transferpresse haben, geht es auch mit einem Bügeleisen. Papier, Holz oder Kork z.B. muss nicht fixiert werden.
Eigentlich kann jeder zu Hause mit Siebdruck drucken und sich diesem einzigartigen Handwerk widmen. Hierzu gibt es bei einigen Anbietern von Siebdruckartikeln kleine Starter-Sets. Sie sollten nur ganz viel Geduld mitbringen. Wichtig ist das Belichten. Klappt das, geht das Drucken fast von alleine.
Vielfältiges Sortiment – unter anderem im Onlineshop erhältlich
Meine Produkte verkaufe ich auf Märkten, in meinem Onlineshop oder ich drucke für Läden, die mir ihre eigenen Motive zum Drucken liefern.
Schauen Sie doch gerne mal bei mir auf Instagram oder Facebook vorbei, da sehen Sie einige Eindrücke vom Siebdruck. Sie sind ebenso herzlich eingeladen, in meinem Shop zu stöbern!
Ihre Mareike Franke von meerspurig
Bilder / Copyrights: meerspurig
Dieser Artikel ist eine bezahlte Promotion.