Donnerstag, 26. Dezember, 2024

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Achtsam Essen – Kolumne von Karsten Stockhecker

Sind wir doch mal ehrlich:
 Wenn wir Essen, machen wir zu 80% nebenbei noch andere Dinge. Es läuft der Fernseher oder wir schauen auf das Handy, etc. Wir schenken dem Essen keinerlei Aufmerksamkeit. Es ist zu einer Nebensache geworden, weil wir Essen und Trinken müssen. Von Kindesbeinen an sind wir konditioniert worden durch Sprüche, wie „Wenn Du Deinen Teller leer machst, bekommen wir schönes Wetter.“ Oder: „Es wird gegessen, was auf den Teich kommt“. Wer kennt dies Sprüche nicht? 
Es muss schnell gehen beim Einkaufen und noch schneller beim Kochen, erst recht beim Essen. Viel Essen zum günstigsten Preis. Hauptsache satt und es hat ein bisschen Geschmack. 
Auch die Werbeindustrie sagt uns, was gut für uns ist. In Wahrheit werden uns die Lebensmittel der „industriell hergestellten Lebensmittel“ schmackhaft gemacht, damit die Konzerne noch mehr Geld verdienen.

Was ist achtsames Essen?

Durch die Konditionierung haben wir verlernt, auf den Körper zu hören, wann wir Hunger haben, worauf wir Appetit haben und ob wir satt sind. Unserer Körper ist eine tolle Sache. Egal, was wir ihm geben, er holt sich das heraus, was er braucht. Und das aus allem, was wir ihm geben. 
Stellen wir uns mal vor, wir fahren mit einem Auto mit Benzinmotor zum Tanken. Auf dem großen Preisschild sehen wir, dass Diesel viel günstiger ist als Benzin. Wenn wir nun so tanken, wie wir Lebensmittel einkaufen, dann greifen wir zum Günstigsten. Wir machen den Tank unseres Benziners mit Diesel voll und freuen uns, dass wir gespart haben. Nun fahren wir wieder los und kommen nicht weit. Kaum sind wir vom Hof der Tankstelle gefahren, fängt das Auto an zu ruckeln und bleibt stehen. Der Motor kann, wie unser Körper, nicht aus dem Diesel heraus holen, was er braucht. Er geht sofort kaputt. Unser Körper funktioniert weiter, holt sich aus allem heraus, was er braucht. Doch je mehr schlechte Lebensmittel wir Essen, desto kranker wird der Körper. Diabetes z.B. ist eine Folge von zu viel verstecktem Zucker im Essen.

Jetzt stellen wir uns mal vor, wir gehen achtsam Einkaufen. Wir riechen und fühlen vorher am Gemüse und legen es erst in den Einkaufskorb, wenn wir darauf Lust haben. Wir achten beim Einkauf nicht darauf, dass es möglichst billig ist, sondern darauf, wie gesund das Lebensmittel ist.

Kommt es aus der Region?

Oder wurde es tausende Kilometer entfernt unreif gepflückt und auf dem Transport im Flugzeug, Schiff oder LKW nachgereift? Ist da mehr Chemie enthalten als alles andere?
 In der Küche angekommen macht es uns Spaß, die Lebensmittel zu verarbeiten. Man kocht mit Lust und Vorfreude auf das leckere Mahl. Lieber alles selber kochen, dann wissen wir auch, was wir da Essen. Dann ist es soweit. Es duftet köstlich vom Teller vor einem. Nichts kann uns vom Genuss der köstlichen Mahlzeit ablenken. Der Fernseher ist aus, das Handy ausgeschaltet. 
Bevor wir anfangen zu essen, danken wir all denen, die es möglich gemacht haben, dass nun dieses leckere Essen vor uns steht. Dem Bauern, der das Gemüse eingepflanzt und später geerntet hat, der Sonne und dem Regen, die das Gemüse hat wachsen lassen. 
Man nimmt ein wenig auf die Gabel oder Löffel und wir kauen genüsslich. Dabei versuchen wir all die Aromen vom Gemüse zu entdecken, die Gewürze heraus zu schmecken. Während wir kauen, legen wir das Besteck beiseite, um nicht sofort den nächsten Bissen in uns hereinschaufeln zu können. Erst essen wir nur die Kartoffel, dann ein bisschen von der Sauce. Danach eine Kombination von beidem und jedes Mal schmecken wir andere Aromen.

Nach dem Aufessen in uns hinein hören

Ist der Teller leer, hören wir in uns hinein. Haben wir noch Hunger? Oder essen wir jetzt nur weiter, weil es so gut schmeckt? 

Durch achtsames Essen werden wir weniger und gesünder Essen. Es wird auch unsere Seele genährt. Wir freuen uns auf das Essen, wir genießen es und wir haben etwas Gutes für unseren Körper getan. Er wird es uns mit Gesundheit und Vitalität danken. Nur 10% unseres Geldes geben wir für Lebensmittel aus, aber 40% für Autos, Kleidung und Entertainment, denn nur da achten wir auf Qualität. Bei Lebensmitteln nur auf Quantität.

Bildnachweis: pexels.com

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