In Zeiten wie diesen geschehen Neuerungen nahezu im Tagestakt. Gefühlt alles verändert sich. Erfindungen, Innovationen und medizinische Sensationen kommen in einer Schlagzahl, die verblüfft. War gerade noch die KI die absolute Sensation, kommen wohl bald schon die selbstfahrenden Autos und Krankheiten wie Krebs und Demenz könnten komplett heilbar sein. Gerade solche medizinischen Durchbrüche sind für viele Menschen von Interesse, mehr noch als KI & Co. Doch auch bei dem, was Forscher, Mediziner und Wissenschaftler auf dem Parkett der Gesundheit stemmen, dürfte längst nicht alles, was möglich ist, bei Großteilen der Bevölkerung auch gut ankommen.
Todeszeitpunkt bestimmten durch Wangenabstrich
So zum Beispiel das Bestimmen des eigenen Todeszeitpunktes. Was sich anhört wie eine skurrile Szene aus einem Horror- oder Science-Fiction-Film könnte vielleicht übermorgen schon zur neuen Normalität gehören. Und das im Handumdrehen! Denn Wissenschaftler aus den USA haben einen Test entwickelt, mit dessen Hilfe man sein eigenes Todesalter erfahren kann. Ein simpler Wangenabstrich soll für dieses Unterfangen genügen.
bild.de schreibt dazu in einem Artikel vom 3. Oktober 2024 unter anderem folgendes:
“(…)Zahlreiche Faktoren können dazu führen, dass wir schneller altern und früher sterben. Dazu gehören genetische Faktoren, aber auch Alkohol, Rauchen oder schlechter Schlaf. Ein einfacher Wangenabstrich-Test soll jetzt vorhersagen, wie lange Sie noch leben werden. US-Wissenschaftler haben den Test entwickelt und in einer neuen Studie analysiert.(…)”
Weiter heißt es zu dem befremdlich anmutenden Test:
“(…)Umwelteinflüsse wie Stress, Alkohol oder schlechte Ernährung werden vom Körper in unserem Genom als Muster in der sogenannten DNA-Methylierung gespeichert. Forscher fanden bereits vor Jahrzehnten heraus, dass es mithilfe dieser Methylierung möglich ist, die Alterung einzuschätzen. Schließlich haben sie dazu mehrere sogenannte „epigenetische Uhren“ entwickelt, um Alters- und Lebensstilfaktoren zu berechnen.(…)”
In Sachen dieser “epigenetischen Uhren” wird dem Laien folgendes kommuniziert. Zitat:
“(…)Die meisten dieser Uhren arbeiten allerdings mit Blutzellen, was die Probenentnahme erschwert und für die Patienten belastend ist. Deshalb haben amerikanische Wissenschaftler jetzt eine Uhr der „zweiten Generation“ entwickelt. Die sogenannte „CheekAge“ arbeitet mit Zellen aus der Innenseite der Wangen.(…)”
Und hier kommt das Unglaubliche ins Spiel: Die Vorhersage des eigenen Todes.
Details über das eigene Ableben jetzt schon erfahren?
In dem Artikel heißt es dazu weiter:
“(…)CheekAge“ sei trainiert worden, indem Methylierungen (chemische Reaktionen) an rund 200 000 Stellen mit der Gesundheit und dem Lebensstil der Probanden abgeglichen wurde. Statistische Programme berechneten schließlich, wie gut so der Tod von rund 1500 Frauen und Männern vorhergesagt werden konnte.(…)”
Klingt irgendwie unterirdisch. Und ist es scheinbar auch, denn der Beitrag gibt weitere Auskünfte zu dieser irritierenden Methode:
“(…)Das Ergebnis: CheekAge könne das Sterberisiko „präzise“ vorhersagen – sogar wenn Proben aus einem anderen Gewebe verwendet werden.(…)”
Ein wissenschaftlicher Durchbruch – definitiv. Bleibt die Frage, ob man das eigene Sterbealter wirklich wissen und selbiges mit einem schnöden Wangenabstrich wirklich in Erfahrung bringen will?
Das Verfahren ist nicht in Stein gemeißelt…
Die Antwort der meisten Leute dürfte hier wohl ganz eindeutig “nein” sein. Selbst Menschen, die nicht religiös oder spirituell sind, dürften diese medizinische Sensation kaum feiern. Nicht zuletzt, weil auf medizinischem Terrain ein Restrisiko immer bleibt. Wer weiß denn, ob diese Methode nicht in ein paar Jahren zerrissen und als wirkungslos deklariert wird? Eben!
Bild: stock.adobe.com / Eigens
Quelle: bild.de vom 03. Oktober 2024