Piercings an der Nase, der Lippe, im Intimbereich…der Trend, sich an diesen und weiteren Körperstellen Silberschmuck einsetzen zu lassen, hält unvermindert an. Nicht immer geht das gut, wie aktuell das Beispiel einer jungen Frau aus Brasilien zeigt.
Berichten der Online-Ausgabe der Daily Mail aus Großbritannien zufolge hat sich Layane Dias – so der Name der jungen Frau – letztes Jahr im Juli die Nase piercen lassen. Damals war sie gerade mal 20 Jahre jung. Nach dem Piercing – so bericht es die dailymail.co.uk – stellte die Frau eine Schwellung im Nasenbereich fest. Zu dem Zeitpunkt aber dachte sich die junge Brasilianerin nichts dabei.
Auf Piercing folgt Leidensweg
Dabei begann hier schon ihr Leidensweg. Es folgten Fieber und starke Schmerzen in den Beinen. Diese gingen bald schon in ein Gefühl der Taubheit im gesamten Körper über. Eine körperliche Reaktion, die sie zudem am Gehen hinderte. Ärzte, denen sich die Patientin vorstellte, hatten anfangs Schwierigkeiten, eine genaue Diagnose zu stellen, entdeckten aber sehr bald die Bakterienart “Staphylococcus aureus’ im Blutkreislauf von Layane Dias.
Daraufhin entdeckten die Mediziner auch den Entwicklungsherd der Bakterien – die Nase. Die junge Frau gab den Ärzten gegenüber daraufhin an, dass sie das Piercing erst vor wenigen Wochen erhalten hatte. Weitere Untersuchungen ergaben daraufhin, dass die Brasilianerin bereits 500 Milliliter Eiter im Körper hatte, der auf drei Wirbel in ihrem Rückenmark drückte.
Es folgte eine Notoperation und der verantwortliche Arzt, der Neurochirurg Oswaldo Ribeiro Marquez, sprach lokalen Medien gegenüber davon, dass er diese Art bakterieller Infektion, die durch ein Piercing verursacht wurde, in seiner gesamten Karriere noch nie gesehen hatte. Diese Notoperation stoppte die Infektion schließlich, doch die junge Frau büßte dabei beide Beine ein.
Nach Not-Operation verlor die junge Frau beide Beine
Auf dailymail.co.uk wird der verantwortliche Arzt, Marquez, wie folgt zitiert:
“Der Eiter hätte eine Infektion verursachen können, die möglicherweise tödlich war. Als die Flüssigkeit entfernt wurde, dekomprimierte sich ihr Mark und dies verhinderte, dass sich ihr Zustand verschlechterte.”
Für die junge Frau war der Verlust beider Beine freilich ein Schock.
Dennoch scheint sie zu neuem Lebensmut gefunden haben – trotz des Rollstuhls, an den sie seit dieser Not-OP gefesselt ist.
Gegenüber der Online-Ausgabe der britischen Daily Mail sagte sie:
“Ich habe andere junge Leute in Rollstühlen getroffen und habe gesehen, dass ich so glücklich sein kann [im Rollstuhl]. Jetzt mache ich Sport wie Basketball und Handball.”
In dem Artikel wird weiterhin auf eine Dermatologin verwiesen, die davon ausgeht, dass Probleme, die sich beim Piercing ergeben, von dem Ort stammen, an dem das Piercing durchgeführt wurde. Sie weist darauf hin, dass jeder den Ort, an dem er ein Piercing machen lassen möchte, genauestens unter die Lupe nehmen sollte.
Beim Piercing gilt: Hygiene, Hygiene, Hygiene
Hier gilt sowieso: im Zweifelsfall lieber wieder gehen!
Besonders bitter dürfte bei dem Fall von Frau Dias sein, dass sie zuvor drei Piercings auf der rechten Seite ihrer Nase gehabt hatte und sich dann entschied, links eines zu haben. Dieses neue Piercing war es dann auch, das die Infektion ausgelöst hatte.
Den Originalartikel, der auch Bilder der Frau enthält, lesen Sie hier.
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