Holzkunst aus dem Erzgebirge: Das sind zum Großteil weihnachtliche Artikel, wie Pyramiden, Nußknacker, Schwibbögen oder Fensterschmuck. Die Handwerkskunst der Schnitzer aus dieser Region ist international geschätzt und bis heute ein Verkaufsschlager.
Galten die Artikel vor Jahrzehnten in der DDR noch als heiß begehrte “Bückware”, die in großen Mengen als Export in westliche Länder gingen, ist die Erzgebirgskunst heute für jeden erwerbbar – vorausgesetzt man will und kann sie sich leisten, denn günstig sind diese Kunstwerke nicht. Was nachvollziehbar ist, denn sie entstehen in reiner Handarbeit.
Nußknacker & Co. aus dem Erzgebirge in der Weihnachtszeit stets gefragt
Alljährlich zur Weihnachtszeit werden die beliebten Kostbarkeiten vor Ort oder auf Weihnachtsmärkten angeboten, in Orte wie Seiffen pilgern im Advent ganze Heerscharen von Menschen, die auf der Suche nach qualitativ hochwertiger Holzkunst für die Adventszeit sind.
Doch seit die Corona-Pandemie Deutschland im Griff hat, können weder die Holzschnitzer aus dem Erzgebirge Kunden in ihren Läden empfangen noch ihre Ware auf Weihnachtsmärkten präsentieren, da diese bekanntlich fast alle abgesagt sind.
Für Hersteller und Händler eine Katastrophe, zumal die Pandemie nun schon das zweite Jahr wütet und die Umsätze im Weihnachtsgeschäft einbrechen lässt.
Wie schön, dass es in dieser außergewöhnlichen und bedrückenden Situation mitmenschliche Solidarität aus erster Hand gibt, wie sie aktuell ein Tankstellen-Betreiberpaar aus dem mittelsächsichen Oederan an den Tag legt!
Tankstellen-Betreiber hatte genialen Einfall
In dem Ort, der schon als Erzgebirgs-Vorland gilt, hörte Tankstellen-Betreiber René Dippmann (im Bild) von einer Schnitzerin aus Seiffen – DEM Weihnachtsort in Deutschland schlechthin -, die angesichts der Corona-Auflagen ratlos war, wie sie denn nun ihre Schnitzkunst an den Mann oder an die Frau bringen soll.
Kurzerhand bot er der Frau an, ihre erzgebirgische Holzkunst bei ihm in der Tankstelle – ohne, dass er daran etwas verdient – zu verkaufen. Diese Idee kam ihm, weil der Kundschaft die Tankstelle ohne G-Regeln offen steht und er der Dame helfen wollte.
Ina Brumbach – die Schnitzerin – stimmte zu und war kurz darauf schon baff, denn der Tankstellenbetreiber und seine Frau orderten schon wenig später Nachschub, da die Erzgebirgs-Artikel bei den Kunden super ankamen und fleißig weggekauft wurden.
Und dem nicht genug, konnte René Dippmann verkünden, dass auch weitere Tankstellenbetreiber bereit sind, Weihnachtskunst aus dem Erzgebirge in ihren Filialen zu verkaufen.
Mitmenschliche Solidarität auf ganzer Linie!
Eine Solidarität, die diesen Namen mehr als verdient hat! Die Aktion – die aktuell auf der Facebook-Seite von MDR Sachsen in Form eines Videos veröffentlicht ist – setzt somit ein mitmenschliches Zeichen inmitten der harten Krise, die unzählige Händler im gesamten Land aktuell durchleben müssen.
Mögen bis zum Fest noch viele Artikel aus dem Erzgebirge über den Tankstellen-Tresen gehen! Eine solche Geste wird wohl noch lange in Erinnerung bleiben – auch dann noch, wenn man im nächsten Jahr – hoffentlich! – wieder die Weihnachtszeit wie gewohnt verleben und im Advent ins Erzgebirge reisen kann.
Quelle: Facebook-Seite MDR Sachsen
Bilder: pexels.com / Luis Quintero, Screenshot aus Video von MDR Sachsen, Facebook-Seite MDR Sachsen