Die Kennenlernphase ist im Beziehungsauftaktprozess die sensibelste Phase. Angesiedelt zwischen erstem Date und Langzeitbeziehung kann sich in dieser Zeit alles und nichts entwickeln. Vor allem Singles, die Onlinedating betreiben, dürften dem wohl rege zustimmen. Oftmals mit negativem Beigeschmack, denn leider ist diese Zeit heutzutage, wo das Dating häufig digital stattfindet, für viele Leute extrem anstrengend.
Anstrengend deshalb, weil vor allem Männer in diesen wichtigen Wochen oft widersprüchliche Signale senden und die Frau ganz häufig nicht weiß, woran sie ist.
Die Kennenlernphase ist im Web ein Dauerthema
Diese Unsicherheit spiegelt sich in unzähligen Beiträgen im Netz wider, die gefühlt minütlich zu diesem Thema von Userinnen veröffentlicht werden.
Mal geht es um die fiese Funkstille in der Kennenlernphase – auch Ghosting genannt – mal um Liebeskummer, weil der Auftakt dann doch sehr kurz aus- und gleich wieder ins Wasser fiel. Und häufig auch um die Tatsache, dass sich die Kennenlernphase trotz schöner Dates irgendwie seltsam gestaltet.
Dieses Phänomen taucht in den Erfahrungsberichten von Singlefrauen, die einen Mann kennengelernt haben, immer wieder auf. Gebundene Frauen haben so was bestimmt auch schon mal bei Freundinnen erlebt. In den allermeisten Fällen gehen diese Stories so:
Da wird sich kennengelernt (oft in Datingportalen oder auf Flirtapps), man trifft sich, es läuft gut, es scheint zu funken und man verabredet sich erneut. Dann wieder und wieder. Die Dates sind alle ausnahmslos schön und die Erotik – wenn sie denn schon gestartet wurde – auch.
Blödes Bauchgefühl bei bestimmten Situationen in Kennenlernphase
Trotzdem bemerken viele Frauen in diesem Zeitraum, dass etwas nicht stimmt und die Kennenlernphase doch hier und da hakt. Die Umstände, die zu diesem Gefühl führen, sind an und für sich auch immer dieselben. Die da wären:
- Er meldet sich nicht mehr ganz so häufig
- Er antwortet spät auf Nachrichten
- Er scheint sich zu distanzieren
- Er hat außerhalb der Kennenlernphase stets volles Programm, aber ohne SIE
Gerade der letzte Punkt ist der Klassiker in dieser Phase, der Frauen nur zu oft ein schlechtes Bauchgefühl beschert. Weil sie spürt, dass in den Zeiten, in denen sie sich nicht sehen, irgendetwas vor sich geht. Das hat nichts mit den Freiräumen zu tun, die selbstredend jeder Mensch benötigt, Kennenlernphase hin oder her.
Nein: Stellt sich ein dummes Bauchgefühl während der Abwesenheit des neu kennengelernten Schwarms ein, ist zumeist auch etwas dran. Häufig sind es Kleinigkeiten, die Frauen in diesem Zusammenhang irritieren.
Häufig keine Zeit…
Da wird SIE außen vorgelassen, was seinen Freundeskreis anbetrifft. Oder aber Feiertage oder Wochenenden stehen an und er hat keine Zeit (muss angeblich arbeiten, einem Freund beim Umzug helfen oder aber hat sich viel Arbeit mit heimgenommen, die erledigt werden muss…).
So mancher Mann muss selbst am Samstagmorgen schnell weg und kann nicht einmal zum Frühstück bleiben – auch ein Klassiker in der Kennenlernphase.
Oder – ebenfalls ein Phänomen -: Er ruft stets am Abend zu einer bestimmten Zeit an und ist danach nicht mehr erreichbar.
Häufen sich solche Vorfälle, trotz ansonsten wunderschöner Dates, heißt es, der eigenen Intuition allerhöchste Priorität einzuräumen und tatsächlich häufiger in den eigenen Bauch und damit in den Seelen-Navigator hinein zu hören.
“In sich reinhören” reicht meistens schon
Das alles muss nämlich nicht mit großem Drama einhergehen oder gar mit quengeligen Vorwürfen oder gehässig-beleidigten Fragen in Richtung des betreffenden Mannes. Nein: Es reicht das “in sich hineinhören” und das weitere Beobachten der Kennenlernphase.
Geht selbige in keinen verbindlicheren Zustand über und bleibt der betreffende Mann trotz wunderschöner Dates auf der anderen Ebene unverbindlich, ist es dann doch einmal an der Zeit, höflich, aber bestimmt das Gespräch zu suchen und mehr oder weniger einen Status einzufordern. Sprich: Nachzufragen, wie ER die Verbindung denn sieht.
Wird hektisch herum laviert und kommt nur eine schwammige Antwort, weiß man als Frau doch sowieso, was es gegongt hat und kann seine Fühler getrost nach einem souveränerem Exemplar ausstrecken.
Kommt jedoch eine nachvollziehbare Antwort und sieht der betreffende Mann ebenfalls eine Zukunft für die Beziehung (soll ja doch Männer geben, die tatsächlich viel arbeiten…), dann vergibt SIE sich nichts, wenn sie ihm (noch eine!) Chance gibt…
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