Dampfend, deftig und köstlich: Die Suppe ist nicht nur jetzt, in der kalten Jahreszeit, wieder in aller Munde! Was heute oft mit erlesenen Zutaten und an modernen Kücheninseln gekocht wird, war früher – natürlich in abgespeckter Version – das alltägliche “Arme-Leute-Essen” im Erzgebirge. Die Region, in der in abgelegenen Bergdörfern nicht nur ein raues Klima, sondern in alter Zeit auch bittere Armut herrschte, ist seit jeher für seine Löffelspeisen bekannt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden auf den Höhen von Markneukirchen bis zum Südrand von Chemnitz die Suppenrezepte weitergegeben, weiterentwickelt und neu erdacht. Längst ist die damals grassierende Armut einem florierenden Tourismus gewichen, der von Fans und Freunden des Erzgebirges getragen wird. Doch neben Wandern, Wellness und Wintersport gibt es noch andere Highlights, mit denen das sächsische Erlebnisland aufwartet. So zum Beispiel das Suppenmuseum in Neudorf.
Im “Suppendorf” Neudorf empfängt das Suppenmuseum seine Gäste
Wer selbst gern eine leckere Suppe isst und mehr zu der Löffelspeise und ihrer kulinarischen Geschichte erfahren will, der sollte beim nächsten Erzgebirgs-Trip das Örtchen Neudorf in den Fokus nehmen. Dort steht nämlich in der Gemeinde Sehmatal das in Deutschland bislang erste und einzige Suppenmuseum. Für das kleine Örtchen hat es recht passable Öffnungszeiten, denn interessierte Besucher können sowohl wochentags als auch am Wochenende kommen.
In den Räumen des außergewöhnlichen Museums finden sich Küchen im Spiegel der Jahrhunderte, über tausend Löffel und allerlei Zubehör, mit dem man die beliebte Speise im Erzgebirge herstellte und bis heute zubereitet.
Dem nicht genug, kann das Suppenmuseum mit einer Sage aufwarten, die dem Ort den Beinamen “Suppendorf” gegeben hat. Im Mittelpunkt der Legende steht “Katzen-Hans”. Zu ihm und seiner Geschichte finden sich auf dem erzgebirgischen Tourismusportal folgende Zeilen:
“(…)Einer Sage nach hauste der arme Schlucker am nach ihm benannten Felsen. Die Sage erzählt jeder anders. Stefan Süß vom Heimatverein kennt sie so: „Er soll die Leute mit Holz versorgt haben und bekam dafür Essen, aber immer nur Suppe aufgetischt. Da rief er empört: “Neidorf huhu, e richtiges Suppendorf bist du!“ Damit hatte der Ort seinen Spitznamen weg, der im Museum nach allen Regeln der (Suppen-)Kunst gehuldigt wird.(…)”
Wer im Suppenmuseum die vielen Küchenutensilien und unzähligen Löffel bestaunt hat und auf der Suche nach neuen Rezepten ist, der wird natürlich fündig. Denn das erzgebirgische Kleinod bietet eine wahre Fundgruppe in Sachen schmackhafter Suppen.
Im Suppen-Archiv neue Inspirationen mitnehmen
Ein eigenes Suppen-Archiv dient denn auch der Inspiration für neue Variationen der Löffelspeise. Die Rezepte können sich nach Herzenslust angeschaut, gemerkt oder notiert werden.
Abgerundet wird das Angebot im Suppenmuseum durch alljährlich wiederkehrende Veranstaltungen, in denen die Suppe die Hauptrolle spielt. Gekürt werden auch fleißige Suppenköche, die ein eigenes Rezept der beliebten Löffelspeise kreiert und mit ihrer Suppenvariation gewonnen haben.
Informationen auf der Homepage des Suppenmuseums
Mehr dazu erfahren Sie auf der Homepage des Suppenmuseums.
Somit heißt es beim nächsten Besuch im Erzgebirge nicht nur “Glück auf”, sondern gern auch “Guten Appetit!”.
Quelle: Suppenmuseum Neudorf, erzgebirge-tourismus.de
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