Der Sommer geht und der Herbst hält Einzug. Alle Jahre wieder und nichts Besonderes. Während nun die Tage schnurstracks Richtung dunkle Jahreszeit gehen, ist auf Twitter eine Diskussion darüber entbrannt, ob 30 sommerliche Grad wirklich erstrebenswert sind oder die Leute doch lieber erträglichere Temperaturen wünschen. Die Debatte ist sehr interessant, zeigt sie doch, wie unterschiedlich Menschen ticken und wie verschieden auf hochsommerliches Wetter reagiert wird. Vor allem vor dem Hintergrund, dass “schönes Wetter”, sprich: sommerliches Wetter in den warmen Monaten, im Allgemeinen als erstrebenswert gilt. Doch weit gefehlt.
Ewige Hitze oder doch lieber Herbst?
Pünktlich zum gefühlten Herbstbeginn (der offizielle ist der 22. September) veröffentlichte jemand auf Twitter, der sich “Der Schrödi.” nennt, folgenden Tweet (Rechtschreibung im Original):
“Es kann mir absolut niemand erzählen, dass er dieses ekelhafte Kackwetter einem schönen Sommertag mit knackigen 30 Grad vorzieht.”
Unzählige Antworten kommen als Reaktion. So beispielsweise von Userin “TantePackers”. Sie schreibt:
“Das ist das perfekte Wetter um auf dem Sofa zu liegen und zu lesen, leider muss ich arbeiten.(…)Allerdings ziehe ich auch hier dieses Wetter den 30 Grad vor.”
Die Gemütlichkeit dieser Temperaturen betonen nicht nur Leseratten. Auch Menschen, die im Arbeitszimmer zu tun haben, wissen die Vorzüge des herbstlichen Wetters zu schätzen.
Mit dem Durchatmen kommt die Gemütlichkeit
So eine Userin namens “Katrin_vonderruhr”. Sie twittert:
“Teils teils, einerseits vermisse ich die schönen Sommerabende auf der Terrasse, jetzt spielt sich alles wieder mehr drin ab. Andererseits liebe ich das Prasseln des Regens auf dem Dachgeschoss-Fenster im Arbeitszimmer bei einer gemütlichen Tasse Tee…(…)”
In der Diskussion finden sich aber auch Gleichgesinnte vom Threat-Ersteller. Wie zum Beispiel “Sweet Sophie”. Sie schreibt:
“Ich verstehe es auch nicht. Ich könnte jeden Tag 30 Grad und Sonne haben.”
Im krassen Gegensatz dazu die Worte von “Ella”, die froh ist, dass die heißen Tage vorbei sind:
“Seit über 2 Monaten, jeden fucking Tag über 30 Grad umd eine Luftfeuchtigkeit bis zu 80 %. Ne, ich will endlich Herbst. Ich habe es satt, Pollen, schwitzen, Asthma, Kreislauf. Alles ist so aufgeheizt, man kann kaum etwas machen.”
Pro Herbst twittert auch der Account “Julia&Cooper” seine Antwort:
“Ganz ehrlich, ich hab Bock endlich mal wieder was kuscheliges gemütliches anzuziehen. Es muss ja nicht gleich kalt werden, aber die Hitze habe ich langsam genug.”
Die Vorzüge von moderaten Temperaturen im Zusammenhang mit der eigenen Leistungsfähigkeit preist jemand, der hinter dem Account “Macken&Gefühl&Verstand” steht.
Mehr Leistungsfähigkeit bei kühleren Temperaturen
Er schreibt:
“Doch. Ich. Es geht mir viel besser, wenn es kühler ist. Ich habe mehr Kraft.”
In die Diskussion, die unzählige Antworten hat, von denen die meisten pro Herbst sind, wird es auch literarisch. Denn der Account “Moody Ha” zitiert Tucholsky:
“Eines Morgens riechst du den Herbst. Es ist noch nicht kalt; es ist nicht windig; es hat sich eigentlich gar nichts geändert – und doch alles. — Kurt Tucholsky”.
Mit diesem Schwenk zu dem bekannten Gesellschaftskritiker soll der Einblick in die Twitter-Diskussion rund um Hitze und Herbst hier enden.
So oder so: Jede Jahreszeit ist bekanntlich schön und das Aufatmen an kühleren Tagen, die Hundstagen folgen, hat auch irgendwie schon Tradition.
Alle Jahre wieder…
Am Ende ist es aber tatsächlich so, wie viele Twitter-User es auch beschreiben: Die Hitze hat ihre Zeit für diesen Sommer gehabt und draußen mal wieder durchatmen können, statt von einer heißen Wand gefühlt erschlagen zu werden, hat was. Man genießt diesen Wechsel ja jedes Jahr, ganz nach dem Motto: “Alle Jahre wieder!”.
Quelle: Twitter-Posting vom 8. September – siehe genannten Account