Öffentlichkeitswirksame PR ist was Feines: Das Thema, um das es geht, wird beachtet, eine Menge Leute interessieren sich dafür und im besten Fall kommt auch im Nachgang noch was Nützliches raus. Doch öffentlichkeitswirksam und öffentlichkeitswirksam ist auch noch mal ein Unterschied. Keine Firma oder Institution freut sich über gigantische PR, die nach hinten losgeht. So wie aktuell die Kampagne der Schauspielerin und Influencerin Poonam Pandey (im Bild). Die 32jährige Inderin, die bis zu ihrem PR-Gau hierzulande wahrscheinlich die wenigsten kannten, täuschte kurzerhand ihren eigenen Tod vor.
Die Influencerin täuschte ihren Tod vor und löste damit eine Welle von Beileidsbekundungen aus
Mit allem Drum und Dran, so dass – wie bei Todesfällen in prominenten Kreisen üblich – unzählige Beileidsbekundungen von anderen VIP`s öffentlich kursierten. Besonders pietätlos: Auch das Management von Pandey bestätigte deren Tod!
Bis sowohl die Absender dieser Trauergrüße als auch die Follower von Poonam Pandey erfuhren, dass sie getäuscht wurden und die Influencerin quicklebendig ist. Die ganze Sache war eine einzige Fake-Aktion.
Das Portal oe24.at schreibt dazu folgendes:
“(…)Auf ihrem Instagram-Profil, das mehr als 1,3 Millionen Follower hat, stand auf einem schwarzen Hintergrund die Schock-Meldung geschrieben: “Wir müssen mit großer Traurigkeit verkünden, dass Poonam an Gebärmutterhalskrebs verstorben ist.” Viele ihrer Fans nahmen dies zunächst ernst und bekundeten öffentlich ihre Trauer. Sogar Pandeys Management bestätigte den angeblichen Tod gegenüber indischen Medien. Zahlreiche Prominente wurden um Statements gebeten, und Stars drückten öffentlich ihre Trauer aus.(…)
Doch wozu dieses geschmacklose Affentheater?
Kurz danach wurde die geschmacklose Aktion erklärt
Die Begründung der indischen Promi-Frau kam umgehend. Von ihr selbst, via Social Media:
“(…)Einen Tag später veröffentlichte Poonam Pandey ein Video, in dem sie zugab: “Ja, ich habe meinen Tod vorgetäuscht. Es war extrem, das gebe ich zu. Aber plötzlich sprechen wir alle über Gebärmutterhalskrebs, oder?” Sie zeigte sich stolz darüber, dass ihre falsche Todesnachricht Aufmerksamkeit auf das Thema lenkte, entschuldigte sich jedoch bei ihren Fans für den Schock. Ihr Anliegen sei es gewesen, darauf aufmerksam zu machen, dass Gebärmutterhalskrebs vermeidbar ist, wenn man sich regelmäßig testen und impfen lässt.(…)”
Krebsvorsorge hin oder her: Auf diese Weise auf Gebärmutterhalskrebs aufmerksam zu machen, ist einfach nur abstoßend. Zumal Frau Pandey als indische Berühmtheit ihre Person anders für die Sensibilisierung dieser Krebsart hätte nutzen können.
Es hätte andere Möglichkeiten gegeben
Auf vielfältigste Weise. Vielleicht zusammen mit anderen Prominenten oder gemeinsam mit Betroffenen und/oder von Gebärmutterhalskrebs geheilten Frauen. Der Möglichkeiten für PR in diesem Zusammenhang gibt es viele – selbst für Personen oder Institutionen ohne Promi-Status.
Was diese Frau jedoch geritten hat, bleibt ihr Geheimnis. Bekanntlich ticken manche Leute im Social-Media-Kosmos anders und viele Influencer sind Selbstdarsteller. Allerdings: Jetzt kennt man Poonam Pandey auch weit über Indien hinaus…Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Bildnachweis: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Ashish Vaishnav
Quelle: oe24.at vom 4.2.24