Donnerstag, 21. November, 2024

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Keine Berührungsängste bei Angehörigen mit Demenz! Aufklärung für Kinder

Demenz: Fast 2 Millionen Menschen mit dieser Krankheit leben in Deutschland. Eine hohe Zahl, ahnen lässt, in wie vielen Familien die Krankheit zum Alltag gehört. Ganz gleich, ob es die Oma, die Tante oder die eigene Mutter ist, die betroffen ist.

Dass die Krankheit sich in vielen Facetten zeigt, ist bekannt und die meisten Erwachsenen können damit wohl adäquat umgehen. Für die meisten Kinder indes dürfte das Verhalten von manchen Demenzkranken, die sich in gewissen Phasen in Sachen Stimmung von launisch über aggressiv bis boshaft geben, irritierend und befremdlich sein. Und auch wenn  die meisten Mütter und Väter ihre Kinder dahingehend aufklären, ist gerade bei nahestehenden Angehörigen eine charakterliche Veränderung für die Kleinsten befremdlich, wenn nicht gar bedrohlich.

Kompetenzzentrum Demenz richtet sich an Kinder

Hier Klarheit zu schaffen und Barrieren abzubauen ist das Motto des Kompetenzzentrums Demenz in Schleswig-Holstein, das offen und empathisch auf Kinder zugeht, um über dieses Krankheitsbild altersgerecht aufzuklären. Eine schöne Sache, wie die neueste Mitteilung des Kompetenzzentrums zeigt.

Die Mitarbeiter dieses Zentrums geben der Öffentlichkeit in die Arbeit mit den Kleinsten folgenden Einblick:

“(…)Dass auch Kinder sich Gedanken über einen wertschätzenden Umgang mit Menschen mit Demenz machen können, hat sich gerade wieder in der Faultierklasse der Stadtschule Bad Oldesloe gezeigt.

Innerhalb einer Stunde haben die Drittklässler eine Menge über das Erinnern, Vergessen, Altern und dementielle Erkrankungen erfahren.

Silke Steinke und Anna Jannes vom Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein wurden herzlich mit einem Bild empfangen. Zwei animierte Kurzfilme mit Knietzsche, dem kleinsten Philosophen der Welt, führten in die Themen „Erinnerungen“ und „Demenz“ ein. Sofort kamen bei den jungen Zuschauern spannende Fragen, schöne und auch einige traurige Erinnerungen auf. Die Kinder begriffen spontan, dass das Gehirn auch immer etwas mit dem Herzen zu tun hat. Deswegen ist es wichtig, miteinander zu lachen, zu spielen, Spaß zu haben und gemeinsam schöne Momente zu verbringen – auch bei einer Demenz.

Klassenlehrerin Katja Kühne engagiert sich im Netzwerk Lokale Allianz des Kreises Stormarn und meint: „Das Thema Demenz ist wichtig für Alle und gehört mitten in die Gesellschaft.“ Das Kompetenzzentrum Demenz unterstützt Schulen und andere Einrichtungen in Schleswig-Holstein gerne, das nötige Wissen und die entsprechende Grundhaltung zu vermitteln.(…)”

Ein wertvoller gesamtgesellschaftlicher Beitrag, der sicherlich auch manche Eltern, die demenzkranke Angehörige pflegen, ein kleines Stückchen entlastet.

Professionelle Aufklärung über Demenz entlastet auch die Eltern

Wenn nämlich der Nachwuchs von professioneller Seite vermittelt bekommt, wie sich diese Krankheit gestalten kann, ist beispielsweise der nächste Wutausbruch der Oma mit Demenz vielleicht nicht mehr ganz so befremdlich für das eigene Kind.

Insofern sollte dieses schöne Beispiel Schule machen und Kompetenzzentren dieser Art sich in ganz Deutschland etablieren. Der Bedarf dürfte definitiv da sein.

Quellen:

lifepr.de vom 3. Februar 2023 / Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein

deutsche-altheimer.de

Bild: stock.adobe.com / Marzanna Syncerz
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