Donnerstag, 21. November, 2024

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Im Herbst in die Pilze gehen: Tipps von der Pilzberaterin

Herbstzeit ist Pilzzeit. In Heerscharen zieht es die Liebhaber der begehrten Knollen landesweit wieder in die Wälder. Doch so ganz ohne ist das Naturvergnügen nicht. Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Fund kann sich schnell einschleichen, wenn man sich in Sachen giftige oder ungiftige Pilzsorte nicht ganz sicher ist. In dieser Situation ist der Rat von entsprechenden Experten unumgänglich. Schließlich will man ein leckeres Pilzmahl ohne Furcht vor schlimme Nebenwirkungen genießen. Eine, die sich mit Naturgaben dieser Art auskennt, ist Pilzberaterin Christina Kiesewetter (im Bild). Die junge Frau, die in der Dübener Heide in Mitteldeutschland zuhause ist, hat schon seit frühester Kindheit eine tiefe Leidenschaft für Pilze.

Pilzberaterin war schon als Kind naturbegeistert

Bereits als kleines Mädchen war sie begeistert von der Vielfalt der Pilze vor ihrer Haustur und der Tatsache, dass viele dieser Knollen essbar sind. Jeder Waldspaziergang wurde für sie zu einem Abenteuer. Ihre Mutter, die selbst viel über Pilze von ihren Eltern gelernt hatte, musste sie deshalb oft mit in den Wald nehmen, um ihre Neugier auf die Gaben des Waldes zu stillen.

Christina Kiesewetter mit PilzSchon als Jugendliche war Christina Kiesewetter klar, dass sie ihre Leidenschaft für Pilze einmal auf eine professionelle Ebene heben wird. Ihr Ziel war es, Pilzsachverständige zu werden und ihre Begeisterung für die Natur mit anderen zu teilen. Mit 22 Jahren begann sie, sich das nötige Wissen anzueignen, um als Pilzberaterin anerkannt zu werden. Die Prüfung dafür legte sie schließlich 2023 ab. Damit erfüllte sie sich nicht nur ein Kindheitstraum, sondern sie bewahrte sich damit auch das Abenteuergefühl ihrer Kindheit, das sie bis heute beim Sammeln von Pilzen begleitet.

Obwohl der Herbst oft als die Hauptsaison für Pilze gilt, weiß die Expertin, dass man das ganze Jahr über verschiedene Pilzarten finden kann. Im Frühjahr locken Morcheln und Verpeln und im Sommer wachsen Täublinge, Steinpilze und der Schwefelporling, der wegen seiner Konsistenz auch „Hühnchen des Waldes“ genannt wird. Selbst im Winter gibt es noch Pilze wie Austernseitlinge, Judasohren und Frostschnecklinge zu entdecken. Die Pilzsaison endet also nie wirklich.

Essbare Arten finden sich nicht nur in tiefen Wäldern

Christina Kiesewetter empfiehlt Naturfreunden mit einer Leidenschaft für Pilze auch kleinere Wälder. Essbare Arten findet man praktisch überall, nur die  Witterungsbedingungen müssen stimmen. Es muss also nicht immer die große Tour in den tiefen Wald sein. Für eine erfolgreiche Suche rät die Pilzberaterin zu Nadelwäldern für Sorten wie die beliebte Krause Glucke und zu Mischwäldern für Knollen wie Röhrlinge, die häufig in Gebieten mit wenig Totholz zu finden sind.

Für Ihre Expertise als Pilzberaterin, in der sie Pilzsammler in ihrer Heimat in der Dübener Heide und Nordsachsen berät, betreibt Christina Kiesewetter einen erfolgreichen Instagram-Account, auf dem sie ihre Funde und ihr Wissen teilt.

Pilzberaterin kann nur im direkten Kontakt adäquat beraten

Christina KiesewetterMenschen, die mit vollen Pilzkörben nach Beratung suchen, steht sie für einen telefonischen Erstkontakt zur Verfügung, der aber nicht verbindlich ist. Eine konkrete und fundierte Beratung kann nur im Rahmen eines persönlichen Termins erfolgen, da Pilze sicher nur im direkten Kontakt bestimmt werden können.

In Sachen Rezepte hat die Kennerin einige kulinarische Spezialitäten auf Lager. Ein Highlight sind Schopftintlinge, die sie goldbraun gebraten auf frischem Brot mit Avocado serviert. Außerdem schwärmt sie von Edelreizkern in einer asiatisch angehauchten Curry-Version und verrät, dass auch Schwefelporling als „Chicken Nuggets“ durchaus einen Versuch wert ist.

Neben ihrer Beratungsarbeit organisiert Christina Kiesewetter auch Pilzwanderungen, die sich bereits großer Beliebtheit erfreuen. Sie richten sich vor allem an Anfänger, denen sie Grundlagenwissen vermittelt, über Pilzmythen aufklärt und die Freude an der Natur weiter gibt. Die positive Resonanz hat sie ermutigt, ihr Angebot weiter auszubauen. Langfristig träumt die engagierte Pilzberaterin von ganzjährigen Pilzwanderungen und Seminaren zu speziellen Themen wie Vital- und Heilpilzen. Auch mehrtägige Natur-Retreats in der Dübener Heide, die weit mehr als tolle Pilz-Reviere bietet, könnte es bald geben.

Pilze

Für Pilzfreunde und die, die es werden wollen, hat Christina Kiesewetter so manchen Tipp parat. So zum Beispiel diesen hier:

Pilze sollten besser herausgedreht als abgeschnitten werden, da dies den unterirdischen Pilzkörper, das Myzel, nicht beeinträchtigt. Und zum Thema Giftpilze klärt sie auf: Der Fliegenpilz, oft als gefährlichster Pilz angesehen, ist weniger giftig, als viele denken. Wesentlich gefährlicher sind der Grüne Knollenblätterpilz, der Pantherpilz und andere giftige Arten.

Pilze sammeln spricht als Hobby alle Sinne an

Die versierte Pilzberaterin empfiehlt Pilze sammeln als Hobby ausdrücklich. Es ist nicht nur eine körperliche Aktivität, die an der frischen Luft stattfindet, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, dem schnelllebigen Alltag zu entfliehen. In Skandinavien gehört der Aufenthalt in der Natur zum festen Feierabendprogramm, und die Pilzberaterin ist überzeugt davon, dass Pilzesammeln vielen Menschen helfen könnte, wieder mehr zur Ruhe zu kommen und sich auf die wichtigen Dinge im Leben zu besinnen.

Bilder / Copyright: Christina Kiesewetter
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